Der Postillon hat vor einigen Wochen zugeschlagen und die schockierende Wahrheit über die Mathe-Verschwörung aufgedeckt: Mathelehrer gibt endlich zu: „Es gibt nichts, wofür ihr das später braucht!“. Beim Lesen des Artikels musste ich schmunzeln. Im Kern dürfte die Aussage vielen Schülern aus der Seele sprechen. Und auch viele ausgelernte Erwachsene werden sich im Nachhinein schon mal gefragt haben, wozu sie sich jahrelang mit Pythagoras, Tangens, Diskriminanten und Differential- und Integralrechnung abärgern mussten, wenn sie davon im späteren Leben nie wieder etwas gebrauchen konnten. Warum dann all das langweilige Zeug in Mathe lernen?
Natürlich brauchen wir Mathematik. Ohne Grundlagenwissen in Rechnen und Geometrie dürften wir im Alltag echte Nachteile erleiden. Die Frage ist nur, was brauchen wir sonst noch. Vielleicht so Dinge wie Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik, auch Finanzwissen dürfte recht praktisch und hilfreich sein. Neben den fachlichen Inhalten sollten wir m.E. aber auch die Inhalte der Mathe-Aufgaben renovieren. Den Dreisatz verstehen und anwenden zu können, das hilft auch im wirklichen Leben. Die Beispiele und Rechenaufgaben dazu sind jedoch maximal langweilig und unzeitgemäß 😉
Ein Schwimmbecken wird von 4 Pumpen innerhalb von 12 Stunden gefüllt.
Wie lange dauert die Pumpaktion, wenn nach 6 Stunden eine der Pumpen ausfällt?
Und wie schnell wird das Becken gefüllt, wenn 6 Pumpen eingesetzt werden?
Will ich vielleicht Bademeister werden? Solche Aufgaben fand ich schon immer leicht daneben. Bestimmt könnte man sich spannendere und witzigere Aufgaben einfallen lassen, um die Schüler zum Mitmachem zu motivieren. Und das würde helfen. Denn mit Motivation lernt es sich leichter.
Ich bin fast 70 und finde Mathematik immer noch spannend! Sie ist einfach eine Herausforderung und die exakte Beweisführung einer Aussage einfach genial und unantastbar!
Sie hat den Anschein des Abstrakten und erklärt doch die Welt mit ihren physikalischen Gesetzen und ist am Ende doch lebensnotwendig!
Nur weil sich einer über Sinn und Unsinn von Mathematikaufgaben Gedanken macht, ist er nicht davon befreit, sich um korrektes Deutsch zu bemühen. Es heißt
„Mathelehrer mit Gewissensbissen“ (mit wem, Dativ Plural)
Ales im Matheunterricht ist nicht gemäß…
Egal was es ist!
Wer braucht denn schon bitte 62 Wassermelonen? (Außer Lara aus meinem Mathebuch…)
Also ja, man könnte mal was nettes machen, um den Schülern Laune zu machen.
Wenn man Mathematik nur aus der Sicht der Anwendbarkeit betrachtet, hängt die Brauchbarkeit sehr von der Berufswahl und den späteren Lebenssituationen ab und ist nur von Fall zu Fall zu beantworten. Wenn man aber das Erlebnis mathematischen Wissengewinns zum zentralen Lernziel des Mathematikunterrichtes erklärt, wird die Frage der Brauchbarkeit nebensächlich. Offenbar hatte GISELA-MAGDALENA einen guten Mathelehrer.